Culture

12-10-2016 Par

Künstler-Squatting in Luxemburg? Wenn abrissreife Gewerbebauten zu Kunstgalerien werden.

Ob alter Schlachthof wie in Esch-Alzette, alte Villa ganz in Weiss wie in Lorentzweiler, man kann das Phänomen nicht mehr leugnen, dass immer mehr vom Abriss bedrohte Gewerbebauten in Luxemburg für geraume Zeit als Kunstgalerie genutzt werden.

Künstler-Squatting in Luxemburg? Wenn abrissreife Gewerbebauten zu Kunstgalerien werden.

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Ob alter Schlachthof wie in Esch-Alzette, alte Villa ganz in Weiss wie in Lorentzweiler, man kann das Phänomen nicht mehr leugnen, dass immer mehr vom Abriss bedrohte Gewerbebauten in Luxemburg für geraume Zeit als Kunstgalerie genutzt werden.

So kam jetzt auch im September dieses Jahres eine weitere « Location » hinzu, die FUEL BOX 301 ,301 route d’Arlon in Strassen.

Allerdings kann man in diesen Fällen nicht von illegalem «Squatting » reden, wie es oft, interessanterweise, in einer authentischen Streetartzene üblich ist. Nein, in diesen Fällen waren die legalen Besitzer mit der Aktion einverstanden, und dafür gebührt ihnen Anerkennung.
Betritt man eine solche «Location », so ist man erst einmal ein wenig schockiert, ist man doch eheran weisse Galeriewände oder halbleere Museumsräume gewohnt.

Hier jedoch stehen jedem Akteur eine Wand, ein Raum (aussen oder innen) zur freien Verfügung. Dies ist wohl das Interessanteste an der Sache.

Die Akteure schaffen Kunst « in situ » also vor Ort, lassen sich von den gegebenen räumlichen Strukturen inspirieren und stellen nicht einfach nur im Atelier vorgefertigte Werke aus! Gut so! So kann es dann vorkommen, dass ein ehemaliger Toilettenraum Teil einer Installation wird, dass ein abstraktes Bild auf einen vorgefundenen Heizkörper gemalt wird (wie im Falle von FUEL BOX 301).

Hält man hier nach kommerzieller Kunst Ausschau, so ist man doch wohl eher fehl am Platze, hier geht es um kritische Kunst, Kunst mit sozialem und politischem Charakter. Es versteht sich von selbst, dass hier kein nobles Szenepublikum erwartet wird, und daher gibt es denn auch meistens Bier anstatt teuren Markensekt !

Hoch lebe die alternative Kunstszene !

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch. Diese zeitlich begrenzten « Locations » sind schlussendlich doch nur Ausdruck eines Armutszeugnisses, nämlich der Beweis für fehlende, alternative Austellungsmöglichkeiten in Luxemburg. Warum bietet nicht jede grössere Gemeinde ihren dort lebenden Kulturschaffenden solche «Locations » dauerhaft an ?

Eine Frage dann auch an die kulturell und politisch Verantwortlichen dieser Gemeinden!

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