Culture

28-Oct-2016 Par

Es wird Zeit, dass Kunst wieder gesellschaftskritisch wird!

Richtung 22 will es versuchen.

Es wird Zeit, dass Kunst wieder gesellschaftskritisch wird!

Richtung 22 will es versuchen.

Die Nachfrage nach gesellschaftskritischer Kunst  ist auf dem aktuellen, internationalen Kunstmarkt nicht sehr groß. Denn welcher Millionär käme auf die Idee,  ein teures Kunstwerk in seiner Villa aufzuhängen, das soziale Ungerechtigkeit, Armut oder Ausbeutung darstellt. Kommerzielle Kunst die gefällt, verkauft sich eben besser! Vorbei sind die Zeiten, wo kritische Künstler wie Georg Grosz, Otto Dix, John Heartfield Bilder und Fotomontagen realisiert haben, die politische Sprengkraft hatten.

Einer probierte es dennoch später : Joseph Beuys. « Jeder Mensch ist ein Künstler » war eine seiner bemerkenswertesten Aussagen. Würde man  das  wörtlich nehmen, so müsste man sicherlich die Luxemburger Polizei davon ausschließen. Oder steckt in dem einen oder anderen Polizisten doch das Talent eines Hobbykünstlers? Nein. Beuys meinte, dass in jedem Menschen kreatives Potential stecke, mit dem man die Gesellschaft radikal verändern könne. Man könnte also die Mitglieder der Gruppe « Richtung 22 » als seine Enkelkinder ansehen. Kreide war übrigens auch ein beliebtes Ausdrucksmittel bei Joseph Beuys.

Oft wird behauptet, dass Kunst im Dienste der Gesellschaft reine Utopie sei oder nur, wie in der früheren Sowjetunion, zu Propagandazwecken missbraucht werde. Wie man bei der Kunstaktion am letzten Nationalfeiertag sehen konnte, ist politische Kunst  nach wie vor ein brisantes Thema. Ohne Fett und Filz, nur mit Kreide,  ist es den Mitgliedern des Kollektivs gelungen, grundsätzliche Fragen über die Zukunft unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens zu stellen. Hut ab ! Dabei geht es aber nicht um den weltbekannten Filzhut des berühmten Künstlers.

Ein Appell an die Mitglieder von Richtung 22 : « Lasst eurer Kreativität freien Lauf. Vergesst eure  Schulzeit, wo ihr zu angepassten Mitbürgern erzogen wurdet. Lasst euch nicht einschüchtern bei dem Versuch, Kunst via Internet zu demokratisieren, denn es gibt nach wie vor eine Mehrzahl junger Leute, die sich nicht in eine Kunstgalerie hinein trauen ».

Dabei fällt einem spontan das Buch « Indignez-vous ! » von Stéphane Hessel ein. Diese Aufforderung sollte jedoch nicht aus dem reaktionären Mund derjenigen kommen, die sagen, dass die Verantwortlichen der Aktion vor der Philharmonie ihren Mist zuhause an ihre Klowände schmieren sollten.

Dass « Kunst ? » hier in Luxemburg wieder zu gesellschaftspolitischen Diskussionen führen kann, hätte sich nicht träumen lassen. Käme es zu der erhofften Mentalitätsveränderungen, so wäre ich gezwungen, den nächsten Nationalfeiertag hier in Luxemburg zu verbringen. In diesem Falle würde ich dann auch gerne die neue Nationalhymne mitsingen !

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Culture

28-Oct-2016 Par

Fotografien zwischen Schock und Faszination!

« Away from home », eine Ausstellung über Menschen auf der Suche nach einer neuen Heimat.

Fotografien zwischen Schock und Faszination!

« Away from home », eine Ausstellung über Menschen auf der Suche nach einer neuen Heimat.

« Away from home » ist der Titel einer Fotoaustellung die vom 6. bis 23. Oktober in Neimënster-Luxemburg zu sehen ist. Acht Fotografen, darunter sechs Osteuropäer stellen hier, etwas dicht gedrängt, DINA2 formatige, digitale Prints, in Farbe oder in Schwarz-Weiß aus. Die Bilder zeigen Menschen, Männer, Frauen, Kinder, die freiwillig oder unfreiwillig ihr Zuhause verlassen mussten, oder gar kein Zuhause ihr Eigen nennen können.

Matej Povse (Slovenien), Matic Zorman (Slovenien) und Maciek Nabradalik (Polen) fotografierten Flüchtlinge auf ihren langen Wegen quer durch Europa. Sven Becker (Luxemburg) berichtet über das Schicksal von Flüchtlingen, die bereits in Luxemburg leben, Patrick Galbats (Luxemburg) und Adam Lach (Polen) interessieren sich für das Alltagsleben der Romas in Polen und Moldavien.Radu Ciorniciucs (Rumänien) Projekt befasst sich mit den Strassenkindern von Bukarest, die unter der Stadt leben. Maciek Nabrodalik (Polen) zeigt, wie frühere Einwohner von Chernobyl heimkehren, um ihre zerstörten Häuser wieder in Augenschein zu nehmen. Margo Skwara (Polen) porträtiert Ausländer, die es gewagt haben, in Luxemburg ein neues, Berufsleben anzufangen.

Es sollten dokumentarische Aufnahmen werden, soziologische oder ethnografische Studien, da viele der hier präsentierten Fotographen an sich Fotojournalisten sind. Aber es gelingt ihnen, mehr daraus zu machen! Viele Prints verdienen ebenfalls das Prädikat « Kunstfotographie », da sie ganz einfach ästhetisch und schön anzusehen sind. Viele Nachtszenen erinnern einen an Werke von Caravaggio oder El Greco. Dagegen verweisen unscharf aufgenommene Szenen auf den noch lebenden deutschen Maler Gerhard Richter.

Diese permanente Zweideutigkeit, zwischen Real und Irreal bis hin zu Surreal, diese fließenden Übergänge zwischen Objektivität und Subjektivität machen den Ausstellungsbesuch besonders empfehlenswert. Man ist schockiert und zugleich fasziniert. Beim Anblick dieser Bilder macht sich ein schwer beschreibbares, ungutes Gefühl breit. Dieses Gefühl ist weniger ausgeprägt bei der Serie von Arbeiten über Flüchtlinge, die es bis nach Luxemburg geschafft haben, um hier ein neues, zweites Leben anzufangen. Warum ? Nun, diese Flüchtlinge werden mit ihrem Namen genannt, es sind Menschen mit einer Identität, einem Beruf, einem Lebenslauf.

Das ungute Gefühl weicht der Bewunderung und dem Respekt. Die meisten von ihnen wollen mithelfen unser Land voran zu bringen. Aussagen wie : « ich liebe Luxemburg, weil es multikulturell, offen, kosmopolitisch ist » sind bemerkenswert, genauso wie auch die Bitte nach einem notwendigen, interkulturellen Dialog.

Man verlässt die Ausstellung mit einem weinenden und einem lachenden Auge, und mit der Angst
dass es jeden von uns treffen kann. Umweltkatastrophen, politische Konflikte könnten uns in Zukunft auch zu Flüchtlingen machen. Man denke nur an Cattenom, wenn wir bei strahlend blauem Himmel drei weiße Wolken wie Pilze in den Himmel aufsteigen sehen. (Mapk)

Culture

13-Oct-2016 Par

Cinéma: «3000 nuits», le calvaire d’une jeune femme palestinienne dans une prison israélienne

1980, Naplouse, Cisjordanie occupée. Une jeune Palestinienne est arrêtée par l'armée israélienne. Condamnée à tort à 8 années de prison, elle donnera naissance à son fils derrière les barreaux. Centré sur le vécu de femmes emprisonnées, le film dénonce un des outils utilisés par Israël pour briser la résistance à l'occupation de la Palestine: l'enfermement.

Cinéma: «3000 nuits», le calvaire d’une jeune femme palestinienne dans une prison israélienne

1980, Naplouse, Cisjordanie occupée. Une jeune Palestinienne est arrêtée par l’armée israélienne. Condamnée à tort à 8 années de prison, elle donnera naissance à son fils derrière les barreaux. Centré sur le vécu de femmes emprisonnées, le film dénonce un des outils utilisés par Israël pour briser la résistance à l’occupation de la Palestine: l’enfermement.

Tourné en 2015, réalisé par Mai Masri, le film est dans la programmation du festival du film arabe de Fameck/Val de Fensch. Il a été projeté à la cinémathèque de la ville de Luxembourg le 5 octobre, en collaboration avec le Comité pour une Paix Juste au Proche-Orient (CPJPO).

8 années de prison

Le film s’ouvre par un plan dans une jeep de l’armée israélienne. La nuit, par un temps pluvieux, Layal, la protagoniste (Maisa Abd Elhadi), est emmenée les yeux bandés, avec d’autres prisonniers palestiniens dans un centre de détention. Déjà l’univers sombre, clos et peu éclairé qu’on retrouvera tout au long du film. Accusée de complicité avec un jeune «terroriste», elle subit un interrogatoire musclé avant d’être enfermée dans le département des femmes d’une prison israélienne de haute sécurité. Rapidement jugée par un tribunal militaire, elle est condamnée à 8 ans de prison, sans preuves. D’abord mise en cellule avec des prisonnières de droit commun israéliennes, elle se retrouve plus tard entourée de Palestiniennes. Toutes sont de près ou de loin impliquées dans la lutte contre l’occupation. Enceinte en entrant en prison, Layal décide de ne pas avorter malgré les pressions de l’administration pénitentiaire et accouche d’un petit garçon. Deux ans plus tard, en 1982, au moment de l’invasion du Liban par l’armée israélienne et les massacres dans les camps palestiniens de Sabra et Chatilla, son fils lui est retiré et confié à sa famille.

En plus de l’enfermement, chantage, humiliations et mauvais traitements sont le quotidien des détenues palestinienne. A côté de  l’arbitraire et de la brutalité des gardiennes de prison, Layal est aussi confrontée au racisme ordinaire de la société israélienne: ainsi, après l’accouchement, une détenue israélienne lui lance : «encore un petit terroriste! ».

Barreaux, clôtures, barbelés

La cinéaste filme à merveille  cet univers clos et restitue très bien le ressenti des prisonnières face à l’injustice et l’enfermement: gros plans sur les barreaux, les clôtures, les barbelés… De nombreuses scènes sont filmées en jouant sur la lumière; celle-ci représente tour à tour l’espoir (le soleil qui éclaire la cellule à travers les barreaux), le temps qui passe (l’ombre des barreaux qui se déplace sur les murs de la cellule) ou la terreur avec l’éclairage sombre de la cellule d’isolement ou les projecteurs de la salle de torture. Layal prénommera d’ailleurs son fils Nour («Lumière» en arabe).

En plus de cette mise en lumière très réussie, le film compte aussi de nombreuses actrices de talent. En plus de Layal et de ses codétenues, les gardiennes de prison et la directrice jouent à la perfection leur rôle de représentantes de la force d’occupation, écrasant toute résistance, notamment pendant la grève et la mutinerie.

La prison, une arme de l’occupation

Israël a toujours utilisé l’enfermement comme un moyen pour étouffer toute contestation de l’occupation de la Palestine. On estime à plus de 700 000 les détenus palestiniens à avoir été enfermés dans les prisons israéliennes depuis 1967, hommes, femmes et enfants. En effet, de nombreux mineurs sont détenus, souvent pour de simples jets de pierres. La détention administrative (pouvant aller jusqu’à 6 mois, et renouvelable sans restriction) est très souvent utilisée pour enfermer des résistants palestiniens sans jugement. Les familles de prisonniers sont aussi confrontées à des représailles systématiques: destruction ou mise sous scellés des habitations, intimidations, chantages divers pour pousser à collaborer avec l’occupant…

Évoquée dans le film, la résistance palestinienne n’a souvent comme seul moyen de libérer des prisonniers que de procéder à des échanges. Ainsi, en 1982, ce sont plus de 4000 prisonniers et prisonnières  qui ont été échangés contre 6 soldats israéliens capturés au Liban. Layal n’aura pas la chance de profiter de ces accords, contrairement à plusieurs codétenues. Elle achèvera sa peine jusqu’au bout et passera 3000 nuits en prison.

Culture

12-Oct-2016 Par

100 x CinÉast

Es ist eine Herausforderung, 100 osteuropäische Filme nach Luxemburg zu bringen, sie in einer Vielzahl von Sälen zu zeigen und dazu noch ein stattliches Rahmenprogramm anzubieten. Cineast kontrastiert mit dem Imperialismus von Hollywood ebenso wie mit der bedauerlich niveaulosen Programmierung der Popkornfabriken auf Kirchberg und auf Belval.

100 x CinÉast

Es ist eine Herausforderung, 100 osteuropäische Filme nach Luxemburg zu bringen, sie in einer Vielzahl von Sälen zu zeigen und dazu noch ein stattliches Rahmenprogramm anzubieten. CinÉast kontrastiert mit dem Imperialismus von Hollywood ebenso wie mit der bedauerlich niveaulosen Programmierung der Popkornfabriken auf Kirchberg und auf Belval.

Seit 2008 hat sich das Festival stets weiterentwickelt. Wohlverstanden: es handelt sich vorrangig um rezente Produktionen, die kaum eine Chance haben, in die kommerzielle Programmierung der Multiplexe, die weitgehend immer monopolistischer in wenigen Gesellschaften konzentriert sind, einzudringen. Das bringt einen kleinen Nachteil mit sich: die Filme sind durchwegs in der jeweiligen Nationalsprache mit englischen Untertiteln. Da die Filme aus Ost- und Mitteleuropa oft nicht hektisch laufen, bleibt Zeit, die Untertitel zu lesen.

Gibt es einen gemeinsamen Nenner? Ich habe bisher nur „The Black Pin“ (Serbien/Montenegro!) gesehen. Köstlich, voller Humor. Die Frage kann ich nicht beantworten, bin auch nur ein einfacher Konsument. Der Osten bringt uns vielleicht das Gegenteil von Action, den Sarkasmus, den Humor selbst in der Tragik und immer ein gutes kulturelles Niveau.

Just nach Festivalbeginn erreichte uns die Nachricht vom Tod des großen Andrzej Wajda. Mehrere Werke von Wajda laufen im Programm.

Wer CinÉast noch nicht kennt, sollte sich bis zum 23.Oktober inspirieren lassen. Es lohnt sich. Und es ist auch eine Geste für die Vielfalt im Kulturschaffen und für das Überleben der kleinen Säle. (www.cineast.lu)

Culture

12-Oct-2016 Par

Künstler-Squatting in Luxemburg? Wenn abrissreife Gewerbebauten zu Kunstgalerien werden.

Ob alter Schlachthof wie in Esch-Alzette, alte Villa ganz in Weiss wie in Lorentzweiler, man kann das Phänomen nicht mehr leugnen, dass immer mehr vom Abriss bedrohte Gewerbebauten in Luxemburg für geraume Zeit als Kunstgalerie genutzt werden.

Künstler-Squatting in Luxemburg? Wenn abrissreife Gewerbebauten zu Kunstgalerien werden.

Ob alter Schlachthof wie in Esch-Alzette, alte Villa ganz in Weiss wie in Lorentzweiler, man kann das Phänomen nicht mehr leugnen, dass immer mehr vom Abriss bedrohte Gewerbebauten in Luxemburg für geraume Zeit als Kunstgalerie genutzt werden.

So kam jetzt auch im September dieses Jahres eine weitere « Location » hinzu, die FUEL BOX 301 ,301 route d’Arlon in Strassen.

Allerdings kann man in diesen Fällen nicht von illegalem «Squatting » reden, wie es oft, interessanterweise, in einer authentischen Streetartzene üblich ist. Nein, in diesen Fällen waren die legalen Besitzer mit der Aktion einverstanden, und dafür gebührt ihnen Anerkennung.
Betritt man eine solche «Location », so ist man erst einmal ein wenig schockiert, ist man doch eheran weisse Galeriewände oder halbleere Museumsräume gewohnt.

Hier jedoch stehen jedem Akteur eine Wand, ein Raum (aussen oder innen) zur freien Verfügung. Dies ist wohl das Interessanteste an der Sache.

Die Akteure schaffen Kunst « in situ » also vor Ort, lassen sich von den gegebenen räumlichen Strukturen inspirieren und stellen nicht einfach nur im Atelier vorgefertigte Werke aus! Gut so! So kann es dann vorkommen, dass ein ehemaliger Toilettenraum Teil einer Installation wird, dass ein abstraktes Bild auf einen vorgefundenen Heizkörper gemalt wird (wie im Falle von FUEL BOX 301).

Hält man hier nach kommerzieller Kunst Ausschau, so ist man doch wohl eher fehl am Platze, hier geht es um kritische Kunst, Kunst mit sozialem und politischem Charakter. Es versteht sich von selbst, dass hier kein nobles Szenepublikum erwartet wird, und daher gibt es denn auch meistens Bier anstatt teuren Markensekt !

Hoch lebe die alternative Kunstszene !

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch. Diese zeitlich begrenzten « Locations » sind schlussendlich doch nur Ausdruck eines Armutszeugnisses, nämlich der Beweis für fehlende, alternative Austellungsmöglichkeiten in Luxemburg. Warum bietet nicht jede grössere Gemeinde ihren dort lebenden Kulturschaffenden solche «Locations » dauerhaft an ?

Eine Frage dann auch an die kulturell und politisch Verantwortlichen dieser Gemeinden!

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Culture

30-Sep-2016 Par

Für Bert Theis

Du hast uns am 14. September verlassen und wir wussten nichts von deiner Krankheit. So viele Fragen blieben zu erörtern, aber die Gelegenheiten boten sich fast nie. Es blieb ja auch noch viel Zeit?

Für Bert Theis

Du hast uns am 14. September verlassen und wir wussten nichts von deiner Krankheit. So viele Fragen blieben zu erörtern, aber die Gelegenheiten boten sich fast nie. Es blieb ja auch noch viel Zeit?

1974 hatten wir zu dritt von 9 möglichen Kandidaten im Nordbezirk für die LCR Kampagne gemacht. Die Wahlversammlungen begannen mit der Beschreibung von Carrero Blancos (Francos Premierminister) Flug im gepanzerten Auto über die Häuserzeile. Viele Hörer hatten wird in den kleinen Orten, sie staunten über die Exoten.

Dann bautest du mit Mariette das kleine Taglöhnerhäuschen in Heffingen um und spieltest Dorflehrer in deiner idyllischen Fiels, damals der multikulturellsten Ortschaft Europas. Ich weiß noch, du wirktest mit Eifer und Überzeugung für die kleinen Portugiesen. Einen surrealistischen Stich aus dieser Zeit besitze ich noch von dir. Und ich erinnere mich, dass ein anderer Stich in der Summerkademie Staatsminister Werner derart gefiel. Er stellte den Bischof Lommel in Form einer knorrigen Wurzel dar. Michel Lequenne war gekommen, um deine Ausstellung zu sehen und über Kunst zu sprechen.

Du hast immer den Stress gehasst. Gingst du deshalb mit Mariette nach Italien? Einige Zeit wart ihr im provinziellen Urbino, eine italienische Fiels, nur etwas grösser und mit einer Kunstakademie. Im Palazzo Ducale hängt „a muta“ ein Frauenporträt von Raphael, mysteriöser noch als Gioconda. In Rom war es dir zu unseriös, sagtest du mir, und ihr gingt ins hektische Milano. Heffingen war nur im Sommer. Wirken um die Kulturfabrik, und an eine Konferenz über Caravaggio erinnere ich mich auch.

Dann Konzeptkunst mit Ingenieursfreund Rob Engels, als Ausführer der Projekte. Konzeptkunst quer über den Erdball. Du Stresshasser bestiegst die Boeings und entwickelteste Projekt über Projekt.

Danach erfuhr ich alles aus der Presse. Bert in den Giardini in Venedig, hast du das gelesen? Wirken im Aquarium des Casino, die Pumpe funktionierte nicht…oder war es der Lautsprecher? Die Kunst im öffentlichen Raum immer im Sinne von „sich mal hinsetzen, ausruhen, diskutieren“. Im Stress geht das nicht.

Über Isola konnten wir diskutieren, das sehr militante Beispiel des Kampfes eines Viertels gegen die Immobilienhaie wurde zum Symbol, das weit über Mailand hinausreichte und das wir auch in Luxemburg ein wenig verbreiten konnten, mit Rimaflow, dem Überlebenskampf einer Belegschaft. Dein Wirken blieb immer politisch, auch deine Kunst. Wie konnte man politisch überleben in einem Italien, einem Land ohne Perspektiven?

Solche Fragen gibt es noch so viele, jetzt müssen wir sie selbst beantworten. Mariette, das sind nur Krümel, die ich zu Papier brachte, vielleicht sind die vielen, teils guten Beiträge in der Presse dir ein kleiner Trost. Uns freut, dass wie Josée Hansen berichtete, der Mudam 2019 eine große Retrospektive von Berts Werken zeigen wird.

Frank Jost

Culture

30-Sep-2016 Par

Théâtre: « Zig zig », un pan oublié de la révolution égyptienne de 1919

« Zig Zig » est une performance théâtrale documentaire sur les viols et exactions perpétrés par l’armée britannique dans le village égyptien de Nazlet al-Shubak, à Giza, pendant la révolution menée en 1919 par Saad Zaghloul contre le colonialisme britannique et qui aboutit à l’indépendance (formelle) de l’Égypte en 1922.

Théâtre: « Zig zig », un pan oublié de la révolution égyptienne de 1919

Cet article a initialement été publié sur le site d’Orient XXI

« Zig Zig » est une performance théâtrale documentaire sur les viols et exactions perpétrés par l’armée britannique dans le village égyptien de Nazlet al-Shubak, à Giza, pendant la révolution menée en 1919 par Saad Zaghloul contre le colonialisme britannique et qui aboutit à l’indépendance (formelle) de l’Égypte en 1922. La performance, basée sur les archives du Foreign Office, met en scène les témoignages de paysannes qui ont déposé plainte.

La pièce s’ouvre sur cinq actrices, chacune assise derrière un pupitre éclairé par un abat-jour, à feuilleter des documents. Tour à tour, Zeinab bint Radwan, Sirriyya bint Khafaga, Si’da bint Hasanayn, Um al-Sayyid bint Muhammad se lèvent pour rapporter des faits similaires: « les soldats britanniques sont entrés vers 4 heures de l’après-midi. Ma belle-mère leur a demandé s’ils voulaient qu’on leur prépare des oies, mais ils ont répondu : Zig Zig ». Les soldats violent les femmes présentes, tuent à bout portant les maris, frères ou fils avant même qu’ils n’aient le temps de s’interposer puis pillent la maison et mettent le feu au toit. Les actrices récitent les témoignages tels qu’ils sont consignés dans les archives du Foreign Office. Chacune est ensuite interrogée, également en anglais, par une actrice jouant le rôle de l’enquêteur pendant l’investigation menée dans les baraquements de l’armée britannique à Qasr al-Nil.

Les témoignages s’accompagnent de mouvements de danse hachés et désarticulés qui donnent vie au traumatisme auquel ces femmes ont été soumises. Les interrogatoires sont entrecoupés de chants à cinq voix, lents et tristes, « Yamama Hilwa » (« Jolie colombe » composée par Dawud Hosni) et « Wallahi Tistahil ya Qalbi » (« Tu mérites bien ce qui t’arrive, mon cœur », composée par Sayyid Darwish). La performance de chacune des actrices donne corps à quatre femmes d’âges et de personnalités différentes, de la belle-mère dont le récit est extrêmement structuré, qui se souvient du moindre ustensile de cuisine volé par les soldats à la jeune bru hagarde qui se contredit car elle ne se résout pas à dire qu’elle a été violée.

L’interrogatoire

Au-delà de l’agression physique première, la performance interroge d’autres violences : celle de l’enquête et celle du Wafd, le principal parti nationaliste de l’époque. Le texte est centré sur les dynamiques de l’interrogatoire, douloureux moment de remémoration pour la plaignante, bousculée par les questions des enquêteurs qui l’obligent à dire l’indicible en termes froids, judiciaires, à resituer ce moment traumatique très précisément dans le temps (à quelle heure exactement les soldats sont ils entrés ?) et l’espace (où se tenait le soldat qui a tué votre mari? A quelle distance exactement du four ?). Ces moments de confrontation, très intenses, sont coupés par de courts passages où les actrices incarnent leur propre personnage –celui de jeunes femmes vivant en Egypte au début du vingtième-et-unième siècle et s’interrogent, en arabe, sur leur rapport à ces événements. Elles admirent le courage de ces paysannes, qui se sont volontairement soumises à la violence symbolique de l’enquête –qu’auraient-elles fait aujourd’hui, elles-mêmes ?- et se demandent pourquoi, parmi tant d’autres villageoises ayant eu à subir la même épreuve, seules celles de Nazlet al-Shubak ont porté plainte. Auraient-elles été poussées à le faire par des notables du Wafd ? Car ces drames individuels ont, après avoir été dûment traduits et consignés dans un « Livre Blanc », été posés sur la table de négociations par Saad Pacha et ses collègues à Londres.

Pourquoi alors, seule la version traduite du Livre Blanc nous est-elle parvenue ? se demandent les actrices. Pourquoi, alors que les exactions de Nazlet al-Shubak étaient dénoncées dans les slogans nationalistes pendant quelques années, ont-elles très vite été effacées de la mémoire collective ? Elles ne sont pas évoquées dans les livres d’histoire, à l’inverse du célèbre « incident » de Dunshway en 1906. Même la stèle érigée dans le village sur l’ordre du gouverneur rend hommage aux dix-neuf villageois tués par l’armée britannique le 30 mars 1919, mais ne fait aucune mention des viols.

Effacées des livres scolaires

Si, par son travail, Soliman entend surtout « attirer l’attention sur ces moments oubliés », elle offre par là-même un éclairage alternatif sur le mouvement nationaliste de 1919. L’Histoire n’a retenu que les manifestations des hawanim remarque ironiquement l’une des actrices -faisant référence aux marches des femmes de l’élite – et a oublié la souffrance et le courage de ces paysannes. Les livres scolaires ne consignent que l’exil de Saad Zaghloul Pacha et de ses camarades et les imposantes manifestations cairotes pour leur retour, identifiant la base sociale du mouvement nationaliste dans les classes moyennes et supérieures urbaines et les propriétaires fonciers. Un point de vue repris par de célèbres romanciers – Naguib Mahfouz dans Bayn al-Qasrayn (Impasse des deux palais, 1956) et dans une moindre mesure, Tawfiq al-Hakim dans ‘Awdat al-Ruh (L’Ame Retrouvée, 1933) . Les protagonistes, lycéens et étudiants cairotes militants du mouvement nationaliste vouent une admiration sans bornes à Saad Zaghloul. Les soulèvements dans le reste du pays et dans les quartiers défavorisés de la capitale sont totalement absents du roman de Mahfouz, brièvement évoqués par al-Hakim, qui fait une description détaillée des barricades érigées dans la ville.

« I didn’t raise my boy to be a soldier »

Dans Hawa al-Huriyya (Whims of Freedom, 2014), Soliman visitait déjà les blancs de l’Histoire. Structurée autour d’un parallèle entre 1917/1919 et 2011/2013, cette performance théâtrale raconte les soulèvements populaires dans les campagnes en 1917, dans un contexte de guerre mondiale et de conscription forcée des paysans dans l’armée britannique, sujet largement sous-documenté. Les soulèvements de 1917 sont décrits comme plus radicaux que les manifestations des pachas et efendis de 1919. A travers les analogies entre 1917 et 2011, Soliman se demande si d’ici cent ans les livres d’histoire ne retiendront de l’agitation révolutionnaire actuelle que le 30 juin 2013 –date des manifestations appelant à la démission du président Mohamed Morsi. Cette question, posée dans un contexte d’intensification de la répression militaire donnait à Hawa al-Huriyya une acuité dramatique, doublée par le recours systématique à des textes musicaux pour raconter l’histoire vue d’en bas. Le drame de la conscription forcée de près de 500000 Egyptiens dans l’armée britannique y est abordé entre autres par plusieurs chants anonymes, et deux airs célèbres de Sayyid Darwish « al-‘Ummal wal Sulta, Salma ya Salama » (Les ouvriers et le pouvoir) et (Ya ‘Aziz ‘Ayni, La prunelle de mes yeux), qui reprend la complainte d’une mère dont le fils est emmené au front.

Dans « Zig Zig », un air chanté en anglais fait écho à cette douleur : « I didn’t raise my boy to be a soldier ». La chanson, qui circulait aux Etats-Unis avant l’entrée en guerre du pays en 1915, dit la colère des femmes de voir leurs fils transformés en chair à canon. Elle résume bien le parti-pris de Soliman: dire les douleurs de ceux, et surtout de celles, dont la parole a été effacée des livres d’Histoire.

 

Dina Heshmat

 

 

Zig Zig est une performance dirigée par Laila Soliman (assistants Hakeem Abdelnaeem et Habiba Makhlouf), jouée par Nadia Amin, Mona Hala, Reem Hegab, Zainab Magdy, Nancy Mounir, produite par Ruud Gielens. La recherche historique est faite par Katharine Halls.

Zig Zig a été jouée au Centre culturel jésuite au Caire en mars 2016 dans le cadre du festival D-CAF, puis a été en tournée en Egypte et en Europe entre août et octobre. Prochaines dates: Bruxelles, au Kaaitheater (30 septembre et 1 octobre) et Amsterdam, au Frascati theater (4 et 5 octobre).

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[1] Un point de vue remis en cause par Ahmed Mourad, auteur contemporain à succès. Dans 1919 (2014),  il raconte  l’engagement des classes populaires urbaines et rurales, à travers son personnage principal, militant d’al-Yad al-Sawda’ (La main noire), groupe clandestin qui organisait des assassinats de gradés britanniques et « collabos » égyptiens. Il décrit également la répression dans le monde rural, en particulier les punitions collectives de villages bombardés à cause de leur proximité des lieux de sabotage des chemins de fer.
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© Ruud Gielens

Culture

29-Sep-2016 Par

Hariko in der Galerie Nosbaum&Reding

Hariko in der Galerie Nosbaum&Reding: « Fake Streetart » in einer angesehenen Kunstgalerie ?

Hariko in der Galerie Nosbaum&Reding

« Fake Streetart » in einer angesehenen Kunstgalerie ?

Das Künstlerkollektiv « Hariko » präsentierte vom 1-17. September in der Galerie Nosbaum Reding (4,rue Wiltheim, Luxembourg) eine Serie von Arbeiten, die alle mehr oder weniger im Sinne der Streetart konzipiert wurden. Streetart ist im Prinzip idealer Ausdruck einer linksorientierten Politik. Warum ?

Nun, weil sie Im Prinzip subversiv, illegal, autonom, sozial und nicht kommerziell, vergänglich ist. Eine Kunstform ,von Menschen, für Menschen gemacht ( für den einfachen, nicht kunstinitiierten Bürger also).Einer Kunstform, der man normalerweise auf der Straße und auf öffentlichen Plätzen begegnet. Endlich mal eine Kunst, frei zugänglich für alle Gesellschaftsklassen !

Was geschieht aber nun, wenn die sogenannte Streetart zur Galerieart wird, wie hier im Falle
der Ausstellung der Künstlergruppe Hariko ?

International gesehen ist das zur Normalität geworden. Doch man kann bedauern, dass auch diese Art von populärer Kunst das Opfer eines konkurrenz- und marktwirtschaftlich orientierten Kunstbetriebes wurde.

«Fakekunst», ja, weil hier verschiedene Akteure(innen) nicht direkt auf die Wände malen,
sondern mit Streetart-Motiven überfüllte Wände wie in Großstädten illusionistisch darstellen.

« Fakekunst », ja, weil hier Motive auf abgerissenen Plakaten dargestellt werden und nicht
direkt auf die Konsumwerbeplakate vor Ort!

Der Fall ist nur anders, wenn versucht wird, wie verschiedene Akteure es tun, Streetart bewusst mit Werken anderer Kunststile zu vermischen, (wie z.B. mit abstraktem Expressionismus) Werke, die man normalerweise nur in Galerien oder Museen sehen kann. Stil, Technik und Intentionen erinnern natürlich an die richtige Streetart. Grösser im Format wären sie draußen aber noch viel medien- und publikumsträchtiger!

Zur Verteidigung der Akteure muss man aber Fairness-halber sagen, dass sie auch öffentliche Projekte realisiert haben und realisieren, sei es für private Zwecke oder für staatliche Institutionen !

Wenn wir zum Abschluss als Betrachter hier etwas verschaukelt werden, muss man nichts desto trotz anerkennen, dass die Profile der Akteure interessant sind, kommen sie doch aus unterschiedlichen sozialen Milieus und Herkunftsländern.

Hier wird Kunst zum Mittel der Integration : eine sinnvolle Sache ! (Mapk)

Culture

15-Juil-2016 Par

Gaymat 2016

Mat ville Stänn an enger Tribün huet d’Escher Maartplaz sech den 9 Juli gefëllt. E puer dausend Visiteuren, aus Lëtzebuerg an der Groussregioun, huet den alljäerlechen LGBT Pride Event Gay Mat och dëst Joer erëm ugezunn. De Gay Mat gëtt vun der Rosa Lëtzebuerg A.s.b.l. säit 1999 organiséiert an all Joer am Juli ofgehalen.

Gaymat 2016

Mat ville Stänn an enger Tribün huet d’Escher Maartplaz sech den 9 Juli gefëllt. E puer dausend Visiteuren, aus Lëtzebuerg an der Groussregioun, huet den alljäerlechen LGBT Pride Event Gay Mat och dëst Joer erëm ugezunn. De Gay Mat gëtt vun der Rosa Lëtzebuerg A.s.b.l. säit 1999 organiséiert an all Joer am Juli ofgehalen.

 

Am Ufank war dëst Stroossefest an engem méi klenge Kader nach op der Theaterplaz an der Stad. Wéi de Gay Mat sech dunn op eemol séier vergréissert huet, ass en op der Place d’Armes ofgehale ginn. 2011, no engem Joer Paus, huet de Pride Event, dee mëttlerweil e feste Bestanddeel vun onsem summerleche Manifestatiounskalenner ginn ass, d’Metropol gewiesselt an ass mat engem méi grousse Konzept op Esch geplënnert. Haut ass et e Festival vun enger ganzer Woch. A Form vun Expositiounen, wëssenschaftleche Colloquen, Table Ronden an engem Kino-Owend gëtt de Public iwwert LGBT-Sujeten opgekläert a mat der Problematik an der Gesellschaft vertraut gemaach.

 

Last but not least war leschte Samschden dee groussen Dag vum Gay Mat, deen am Zeeche vu méi Toleranz a géint all Zort vun Diskriminéierung géigeniwwer homosexuellen an transidentitäre Matbierger gefeiert gëtt. Vun 12 bis 19 Auer haten och dëst Joer déi Lénk nees hire Stand op der Maartplaz a sinn och mat der Parad, déi um 14 Auer vun der Brillplaz aus lassgaangen ass, matgelaf. Och stoungen déi Lénk zesumme mat deenen anere Gemengeréit an der  Buergermeeschtesch vun Esch/Uelzecht bei den Organisateure vun dësem legendäre Festival op der Bühn, an hu sech fir méi Toleranz a manner Diskriminéierung géigeniwwer eisen homosexuelle MatbiergerInnen ausgeschwat.

 

Mat enger ëmmer erëm schéiner Erënnerung un dee flotten Event mat deene sechs verschiddene Museksgruppen, woubäi eng souguer all Joers de Wee vu Paräis op Esch fënnt, kënne mir den nächste Gay Mat zu Esch kaum erwaarden.

Och d’Closing-Party, déi Owes ab 21 Auer mam DJ Matthew Black vu Köln an der Kulturfabrik d’Leit déi ganz Nuecht op Trapp gehalen huet, war legendär.

Culture

17-Juil-2014 Par

Nation et mouvement ouvrier

On peut prévoir à juste titre que les nations ainsi que les États-nations seront dépassés au fur et à mesure que les peuples avanceront sur le chemin du socialisme développé et ultérieurement du communisme. Cependant, pour les générations actuelles et celles qui vivront dans un futur moins lointain, cette perspective ne sera pas encore d’actualité.

Nation et mouvement ouvrier

 

 

La nation comme cadre des luttes de classes actuelles

À notre époque, les luttes pour le progrès démocratique et social se développent avant tout au niveau de l’État-nation. Les unions d’États, comme l’Union européenne en constitue le modèle le plus avancé, ne jouent actuellement à cet égard qu’un rôle subsidiaire. On peut présumer que les profondes transformations sociales qui sont aujourd’hui à l’ordre du jour, se produisent au niveau national, respectivement, comme il est souhaitable, simultanément dans plusieurs États-nations. Cependant, il est hautement improbable que de tels processus se déroulent en parallèle au niveau d’un continent ou d’une union d’États.

Évidemment, le mouvement ouvrier ne doit en aucun cas abandonner ce dernier terrain à son adversaire de classe, les bourgeoisies confédérées. Tout au contraire, il doit relever les nouveaux défis qui se posent au niveau supranational et se donner les instruments nécessaires afin de peser sur les rapports de forces.

D’autant plus qu’un rapprochement entre les peuples correspond tout à fait à son essence internationaliste. Et que les unions d’États se réaliseront à un niveau de développement supérieur au fur et à mesure que les peuples s’engageront dans la transition vers une société socialiste.

Mais l’exercice de la souveraineté populaire se conjugue aujourd’hui indéniablement avec l’existence des nations et des États-nations. Une vraie société civile, au sein de laquelle les classes sociales antagonistes luttent pour imposer leur hégémonie respectivement leur contre-hégémonie, n’existe actuellement qu’au niveau de l’État-nation.

L’existence d’une langue ou de langues communes est une condition essentielle pour qu’une telle société civile puisse se former. Ainsi que la présence d’une culture commune respectivement d’une synthèse de diverses cultures, qui soit largement acceptée par la société tout entière!

La nation comme phénomène relativement nouveau

Si l’on considère l’histoire de l’humanité dans son ensemble, le processus constitutif des nations se révèle être un phénomène relativement nouveau, dont la genèse remonte à peu de siècles. Il est intimement lié à l’apparition du mode de production capitaliste et à la constitution de la classe bourgeoise en classe dominante. Aujourd’hui encore, des structures semi-féodales subsistent en beaucoup d’endroits en dehors de la zone géographique du capitalisme développé et le processus de constitution des nations y reste inachevé.

Dès les débuts de la formation des nations, les luttes de classes en ont été un élément moteur et structurant. À chaque époque et en tous lieux, ces dernières déterminent les formes concrètes prises par les États-nations.

La souveraineté nationale et populaire, l’État de droit ainsi que l’État-providence constituent des éléments essentiels des États-nations modernes. L’agencement concret de ces divers éléments dépend toujours des rapports de forces politiques et sociaux qui prévalent dans les nations constituées en États.

La contre-hégémonie de la classe ouvrière

La place occupée par l’État-providence dépend directement du degré de contre-hégémonie que la classe ouvrière et les couches subalternes réussissent à exercer au sein de la société capitaliste. Cette contre-hégémonie ne consiste pas uniquement dans l’espace politique que le mouvement ouvrier et démocratique réussit à occuper de façon directe, mais également dans l’influence idéologico-culturelle, par le biais de laquelle le monde du travail arrive à peser sur l’orientation des forces politiques bourgeoises et réformistes.

Afin que la classe ouvrière puisse à l’avenir s’établir comme nouvelle classe dominante, elle devra impérativement prendre en considération les intérêts de la nation tout entière. Et, par ailleurs, ceux de l’humanité tout entière en matière de développement durable et de transition énergétique et écologique. Elle devra assurer l’État de droit, aussi bien que la souveraineté populaire et la souveraineté nationale, comme instrument, aujourd’hui moins efficace que dans le passé il est vrai, pour faire respecter la volonté populaire majoritairement exprimée.

Les erreurs commises à cet égard dans le passé par certains secteurs du mouvement ouvrier révolutionnaire ne doivent plus se répéter. Un nouveau modèle de socialisme développé devra protéger et élargir tous les acquis de civilisation durement gagnés depuis la sortie du féodalisme.

Avancées aux niveaux de la souveraineté populaire et de l’État de droit, tout comme une politique de larges alliances avec les couches moyennes dans la perspective de constitution d’un nouveau bloc historique pour dépasser le mode de production capitaliste, doivent obligatoirement faire partie de la stratégie à long terme du mouvement ouvrier révolutionnaire.

Les «Trente Glorieuses»

Les nations bourgeoises les plus avancées sur les plans social et démocratique sont celles où le mouvement ouvrier a su le plus gagner en influence. Tel était le cas dans les pays capitalistes hautement développés, surtout d’Europe occidentale, au cours des «Trente Glorieuses», période historique ayant immédiatement suivi la Seconde Guerre mondiale.

À cette époque, de puissants partis ouvriers sociaux-démocrates et communistes ainsi que des syndicats de masse ont réussi à imposer à la classe bourgeoise un rapport de forces permettant de développer la souveraineté populaire et l’État-providence jusqu’à des niveaux inconnus auparavant.

Évidemment, l’existence en Union soviétique et en Europe de l’Est d’un système antagoniste au capitalisme a contribué, au cours des décennies suivant la Seconde Guerre mondiale, à consolider le rapport de forces favorable au monde du travail. Les avancées sociales dont bénéficient actuellement les salariés dans les pays capitalistes d’Europe occidentale, ont été en grande partie conquises à cette époque.

Cependant, ces dernières sont aujourd’hui remises en cause, à des degrés divers suivant les différents pays capitalistes. Au début des années 80 du siècle passé, le Président des États-Unis Ronald Reagan et le Premier ministre du Royaume-Uni Margaret Thatcher ont sonné la charge contre l’État-providence. Entre-temps, la grande majorité des élites bourgeoises du monde occidental ont repris à leur compte les politiques de mondialisation néolibérale et de financiarisation de l’économie.

S’il est vrai que la contre-offensive néolibérale a pu être favorisée par des mutations au niveau de l’économie et de la société, il n’est non moins évident que le passage en force antisocial a été facilité par le recul de la conscience de classe et du degré d’organisation syndicale et politique des travailleurs.

Un désert dans l’Est de l’Europe

En Europe de l’Est, après la restauration du capitalisme, la constitution des nations bourgeoises s’est développée sous des auspices beaucoup moins favorables. D’une part, les nouvelles bourgeoisies qui se sont approprié les grands moyens de production et d’échange étaient dès le début disposées à accepter une relation de subalternité à l’égard des principaux impérialismes européens et de celui des États-Unis.

D’autre part, le mouvement ouvrier, après avoir subi une défaite d’envergure historique, qui était en partie auto-infligée, a été incapable d’imposer un rapport de forces favorable au monde du travail. En outre, ces nouveaux pays capitalistes n’avaient pas connu l’expérience de luttes démocratiques couvrant une période d’au moins deux siècles.

De cette constellation défavorable a résulté un modèle capitaliste moins démocratique et moins social que celui prévalant en Europe de l’Ouest. Des répercussions négatives sur ce dernier modèle capitaliste sont inévitables, suite à la détérioration des rapports de forces au niveau du continent et, en particulier, de l’Union européenne.

Cette nouvelle coupure du continent s’est reflétée jusque dans les résultats des élections européennes de mai 2014. Dans maints pays de l’Union européenne, la gauche radicale a progressé ou, du moins, a réussi à maintenir ses positions. Cependant, l’Europe de l’Est, à l’exception de la République tchèque, s’est à nouveau révélé être une vraie terre désertique pour la gauche radicale, alors qu’elle n’a pas réussi à y faire élire le moindre député au Parlement européen.

Renaissance du fascisme et de l’antisémitisme

Et il semblerait que le pire soit à venir. Des classes bourgeoises corrompues, inféodées au capitalisme financier mondialisé et incapables de faire des concessions matérielles et sociales aux classes et couches subalternes, risquent de recourir aux pires idéologies nationalistes extrêmes, ou même fascistes, pour assurer leur domination sur la société. Quelles autres idées pourraient leur servir par ailleurs, afin de ne pas fonder exclusivement leur autorité sur la coercition, mais également sur la production culturelle de consensus?

L’Ukraine de Petro Porochenko ainsi que la Hongrie de Viktor Orbán, qui est pourtant membre à part entière de l’Union européenne, nous procurent un avant-goût de telles évolutions! En Ukraine, l’on procède à la réhabilitation de Stepan Bandera; en Hongrie, à celle de l’amiral Miklós Horthy. Des statues sont érigées en l’honneur de ces personnages historiques très douteux, qui étaient tous les deux alliés de l’Allemagne nazie avant de tomber en disgrâce.

Des partis politiques fortement représentés aux deux parlements nationaux – SVOBODA en Ukraine et JOBBIK en Hongrie – assument ouvertement la filiation politique avec Stepan Bandera et l’amiral Miklós Horthy, qui prônaient des idées pour le moins proches du fascisme et de l’antisémitisme. Les dangers qui guettent les pays récemment convertis au capitalisme ne pourraient pas mieux être illustrés!

La nation et les nouveaux phénomènes d’immigration

Même les nations modernes les plus avancées connaissent des évolutions constantes. Ainsi, les phénomènes d’immigration, qui se sont accélérés au cours des dernières décennies, ont-ils un grand impact sur les pays capitalistes hautement développés.

La notion même de nation doit être remise à plat. Il s’ensuit qu’un nouveau terrain d’affrontements idéologiques et culturels s’ouvre dans le processus constitutif des nations.

L’exemple du Luxembourg

Afin d’illustrer les nouveaux défis posés à l’État-nation par les phénomènes d’immigration, la situation au Luxembourg est emblématique. N’importe ailleurs dans le monde capitaliste hautement développé, l’immigration n’a un tel impact qu’au Luxembourg, où le taux de la population étrangère approche des 50 %.

Les principes du suffrage universel et de la démocratie représentative, acquis universalistes apportés par les révolutions bourgeoises et les évolutions ultérieures engendrées par elles, se trouvent désormais remis en question. Comme du temps du suffrage censitaire ou de celui ou le droit de vote était nié aux femmes, les assemblées élues et autres institutions représentent de moins en moins le peuple dans toute sa diversité sociale et politique.

Une redéfinition de la nation s’impose de façon d’autant plus urgente. Une approche politique doit se substituer à l’approche ethnique. Toute la population qui réside sur un territoire défini doit être considérée comme formant la base de l’État-nation moderne.

Évidemment, cette population doit avoir subjectivement conscience de constituer une communauté de destin. Le droit de vote accordé aux non-nationaux – comme mesure pour rétablir le suffrage universel – ne peut jamais constituer qu’un premier pas sur le chemin menant vers l’accès à la nationalité, qui évidemment ne doit pas être conçue comme nationalité unique et exclusive.

Pour encourager un tel cheminement, il incombe aux autorités publiques de développer une politique volontariste au niveau de la promotion d’une ou de langues communes, ainsi que de la diffusion de certaines valeurs à vocation universelle.

Ce n’est qu’au prix de se redéfinir de manière constante que la nation gardera à l’avenir sa force propulsive progressiste. L’action politique d’une gauche radicale pluraliste, qui sache réunir le drapeau du patriotisme humaniste et inclusif et celui de la solidarité internationaliste, en est une précondition.